Standorte

Vielfalt als wichtiges Merkmal

22.02.2023
Autor: Uwe Haring

Arbeit erleben. Diesen Slogan trägt das Gewerbe- und Industriegebiet ecopark in seinem Logo. Und das Erleben von Arbeit unmittelbar an A 1 und E 233 ist vielfältig. Aktuell zählen die gut 40 Unternehmen im ecopark mehr als 2.000 Beschäftigte in unterschiedlichsten Branchen, Berufen und Funktionen.

Im ZentrumZukunft sind der START:PUNKT für Gründungsinteressierte, das Transferzentrum Oldenburger Münsterland und das ecopark-Management untergebracht. Die Eröffnung im Sommer wurde auch auf der Dachterrasse gefeiert.

Produktion und Labor, Dienstleistung und Logistik, Handwerk und Großhandel. Der Mix ist gewollt. Kleines Unternehmen im eigenen Neubau, großer Betrieb im Mietobjekt – auch hier ist Vielfalt Stärke. Ob Helfer, Fachkraft oder Manager: Arbeitsplätze gibt es im ecopark auf allen Ebenen. Einen neuen und sehr markanten Akzent direkt an der E 233 setzt das Bauvorhaben der 2020 gegründeten OM-Mediengruppe. Das künftig gemeinsame Medienzentrum im ecopark löst die Verlagshäuser der Münsterländischen Tageszeitung in Cloppenburg und der Oldenburgischen Volkszeitung in Vechta ab. Der Einzug der Beschäftigten ist für Anfang 2024 vorgesehen.

Die Arbeiten auf dem 20.000 Quadratmeter großen Grundstück an der OM-Allee haben im Herbst begonnen. Das dreigeschossige Bürogebäude ist schnörkellos gestaltet, die Linienführung dennoch lebendig. Planer Matthias Windhorst vom Architekturbüro geising + böker aus Vechta hat zusammen mit Sarah Wesseling und Simon Böker ein Gebäude entwickelt, das „nach außen wie nach innen wirkt“. Das Technikkonzept stehe konsequent für zeitgemäße Nachhaltigkeit, für ein „Nearly-Zero-Energy-Building“.

Die OM-Mediengruppe baut ihr neues Medienzentrum im ecopark unmittelbar an der E 233. Das Vechtaer Architekturbüro geising + böker hat ein elegantes Gebäude geplant, das auch Räume für Begegnung und Veranstaltungen bietet.

Im Herzen des Oldenburger Münsterlands

„Im ecopark sitzen wir quasi im Herzen des Oldenburger Münsterlands“, begründet der Cloppenburger Hauptgesellschafter Jan Imsiecke die Wahl des Standorts. „Hier werden wir nicht nur unsere Entwicklung zum digitalen Medienhaus vorantreiben, sondern auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen“, sagt Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender Karl Themann (Hausstette). Absolut zeitgemäß ist auch das Unternehmen an der Ecke ecopark-Allee / Nord-Allee. Ein Büro, das fast papierlos arbeitet und ohne fossile Energien. PersCom ist Full-Service- Dienstleister, kümmert sich vor allem um Gehaltsabrechnungen. Zu den Kunden gehören neben kirchlichen und sozialen Einrichtungen auch Energieversorger, Bildungswerke und Kommunen aus ganz Deutschland.

Inhaber Siegfried Looschen schwärmt vom „revitalisierenden Prinzip“ des Neubaus, der Geothermie und Sonnenenergie nutzt. Der Umzug von Vechta in den ecopark „ist für sämtliche Mitarbeiterinnen wie auch für mich ein großer Gewinn“, versichert der gebürtige Garreler, der in Cappeln lebt und auch mit dem Fahrrad schnell zum PersCom-Büro fahren kann.

Ohne Insekten keine Erdbeeren – deshalb haben (von links) Christa Kühling, Lena Leithold-Kühling und Helmut Kühling an der Einfahrt zum Familienunternehmen Kühling Fruchthandel ein Insektenhotel in der Blühwiese aufgestellt.

Blühstreifen und Insektenhotel

Gleich zwei neue Bauvorhaben hat die Kühling Fruchthandel KG jüngst im ecopark realisiert: Nach und neben einer neuen Lagerhalle mit weiteren Palettenstellplätzen und Regaleinheiten ist im Blühstreifen am Zaun ein Insektenhotel entstanden. „Ohne Insekten keine Erdbeeren“, betont Lena Leithold-Kühling. „Wir arbeiten von der Natur und mit der Natur“, ergänzt Geschäftsführerin Christa Kühling. Gebaut wurde das stattliche Insektenhotel von der sozialtherapeutischen Einrichtung Sonnenhof in Langförden-Deindrup. Stichwort Natur: Viele Flächen im ecopark werden landwirtschaftlich genutzt. Sie sind entweder noch im Eigentum von Landwirten, oder der Zweckverband ecopark hat eigene Grundstücke als Acker verpachtet. Der qualitativ hochwertige Boden soll bis zur Ansiedlung neuer Betriebe möglichst nicht brachliegen.

Einige neue Unternehmen haben kürzlich an der ecopark-Allee den Betrieb aufgenommen oder lassen sich dort nieder. Aus Schleswig-Holstein kommt Holzgroßhändler Lohse, der im ecopark eine Zweigniederlassung eröffnet hat. Etwas weiter westlich haben Ellers Montagen (bisher Langförden) und FA Estrichbau (bisher Bakum) gebaut. Sie alle pro›tieren von der verkehrsgünstigen Lage, da sie auch überregional tätig sind. Die Nachfrage nach Grundstücken hat weder durch die Pandemie noch durch die Folgen des Ukraine-Kriegs nachgelassen, sagt ecopark-Geschäftsführer Uwe Haring. „Ganz im Gegenteil. Das Interesse an Flächen ist in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen. Unabhängig von Branche, Herkunft oder Unternehmensgröße.“

Neben Neuansiedlungen gab es zuletzt auch einige Veränderungen innerhalb bestehender Gebäude. Besonders außenwirksam ist die neue Nutzung der markanten Immobilie im Einfahrtsbereich. Energieversorger EWE hatte das ZentrumZukunft 2008 eröffnet, um sowohl Fachleute als auch die Öffentlichkeit über Smart Home und erneuerbare Energien zu informieren. Nun hat EWE den Bau mit der auffälligen Vorhangfassade an den Landkreis Cloppenburg vermietet. Der füllt das Gebäude und den Namen mit neuem Leben.

START:PUNKT neu im ZentrumZukunft

Jetzt geht es im ZentrumZukunft um Zukunft und Perspektiven neuer Unternehmen. Denn mit der Initiative OM START:PUNKT helfen die beiden Landkreise des Oldenburger Münsterlands gemeinsam mit dem TrENDi-Team der Universität Vechta und weiteren Netzwerkpartnern individuell beim Start in die Selbstständigkeit. Für den Landkreis Vechta ist der Hauptsitz nahe der Uni in einem alten Trakt der Geschwister-Scholl-Oberschule, während der START:PUNKT Landkreis Cloppenburg sein Büro im ZentrumZukunft bezogen hat.

Feedback auf die Geschäftsidee gewünscht oder ein Kontakt zu Fördergeldgebern? Angela Hoefert hilft. Innovatives Thema? Interesse an Infos für Startups, an Veranstaltungen mit Nutzwert für Gründungsinteressierte? Die Mitarbeiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung beim Landkreis Cloppenburg hat ein Büro im ZentrumZukunft. Für Tipps von ihr braucht es keine Voraussetzungen – weder Mindestnoch Höchstalter, keinen Bildungsstatus und schon gar nicht eine bestimmte Quali›kation. „Wir freuen uns über alle Gründerinnen und Gründer, über alle Gründungsinteressierte“, versichert Angela Hoefert. „Branche und Art der Gründung spielen keine Rolle. Es ist auch egal, wie konkret das Vorhaben schon ist.“ Unterstützt werden Existenzgründungen beispielsweise über das eigene Programm „Wir investieren hier“ des Landkreises Cloppenburg.

Ebenfalls Netzwerkpartner und mit einem Schreibtisch im ZentrumZukunft vertreten ist das Steinbeis-Transferzentrum Oldenburger Münsterland. Dessen Leiter Hermann Blanke engagiert sich seit Jahrzehnten im Auftrag der Landkreise Cloppenburg und Vechta für den Technologietransfer. Er berät Betriebe und Gründungsinteressierte, er ist Gastgeber mit verschiedenen Veranstaltungsformaten wie etwa dem Digitalk.

Angela Hoefert ist beim START:PUNKT Landkreis Cloppenburg Ansprechpartnerin für Gründungsinteressierte und für Netzwerkpartner. Auf dem Foto sind hinten ein Büro für Gründer und der Coworking-Bereich mit zehn Plätzen zu erkennen.

ecopark-Management ist umgezogen

Weiterer Mieter im ZentrumZukunft ist der Zweckverband ecopark. Nach zehn Jahren bei Elektro Hüsing an der ecopark-Allee hat das Parkmanagement seit vorigem Sommer die Adresse Europa-Allee 2. „Außer uns selbst profi›tieren auch die Unternehmen im ecopark und unsere Gäste von der Nähe zur Wirtschaftsförderung und von den beiden Konferenzräumen“, erklärt Uwe Haring.

Natürlich unverändert lautet die Adresse im Internet www.ecopark.de, der Auftritt ist aber neu gestaltet. Infos über freie Flächen, Links zu den Unternehmen am Standort und die „Virtuelle Tour“ – auch und gerade im Netz wird der Slogan „Arbeit erleben“ mit Leben gefüllt.