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Über den Mut zur Veränderung

Autor*in: WAGNER - BÜRO FÜR NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT, MARKETING UND KOMMUNIKATION

Der Klimawandel, die Digitalisierung oder auch eine zunehmende Forderung der Gesellschaft zur Verantwortungsübernahme sind Aspekte, die Transformationsprozesse und Wandel befördern. Das Büro Wagner in Mühlen begleitet Unternehmen, Organisationen und Vereine dabei, sich nachhaltig und zukunftsorientiert aufzustellen.

Stefan Wagner, Linda Stärk (geb. Zerhusen) und Barbara Wagner mit dem Nachhaltigkeitsbericht der Firma Zerhusen Kartonagen.   

Das Telekommunikationsunternehmen Nokia, einst Weltmarktführer im Mobilfunksektor, glaubte nicht so recht an „Wisch- Handys", also an die aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenkenden Smartphones. Nach der Einführung des Apple iPhones 2007 dauerte es nur wenige Jahre der vergeblichen Aufholversuche, ehe Nokia tatsächlich aufgab und die Sparte schließlich abstieß.

Der Börsenwert des US-amerikanischen Unternehmens Tesla Inc., das Elektroautos sowie Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen produziert und vertreibt, lag im Oktober 2021 bei rund 846 Milliarden Dollar (Quelle: finanzen.net). Das ist so viel, wie traditionelle Autohersteller wie Toyota, VW, Daimler, General Motors, BMW, Honda, Hyundai, Fiat, Chrysler und Ford zusammen auf die Waage bringen. Dies ist umso bemerkenswerter vor dem Hintergrund, dass Tesla 2020 erstmals überhaupt Gewinne erzielte. Derweil versuchten hiesige Automobilkonzerne lieber weiterhin, schärfere Emissionsvorgaben der EU aus Brüssel aufzuweichen, um bestehende Geschäftsmodelle so lange wie möglich auszuschöpfen. Bezogen auf das Heute möglicherweise verständlich, mit Blick auf Morgen indes höchst fahrlässig. Und so setzt zum Beispiel VW nun voll auf das E-Auto: Eiligst engagierten die Wolfsburger zahlreiche IT-Spezialisten, weil ihre Fahrzeuge nicht nur in Bezug auf zukunftsfähige Antriebe, sondern auch hinsichtlich der Digitalisierung hinterherhinkte.

Stefan Wagner (50), Geschäftsführer der Wagner GbR und Nachhaltigkeitsmanager.   
Barbara Wagner (44), Geschäftsführerin der Wagner GbR und Redakteurin.   

Zukunftsfähig bleiben

Was haben diese Beispiele nun mit Nachhaltigkeit zu tun, jenem Feld, auf dem wir uns seit 2017 mit unserem Büro in Mühlen bewegen? Nun, wer sich mit seinem Unternehmen für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie entscheidet, setzt sich vermutlich mit ähnlichen Fragestellungen wie Nokia oder VW auseinander: Ist mein Geschäftsmodell, so wie es sich heute darstellt, weiterhin tragfähig? Wie entwickeln sich Wettbewerb, Kundenbedürfnisse, gesellschaftlicher Wandel, formale Rahmenbedingungen oder die eigene Marktposition? Oder kurz: Wie bleibe ich erfolgreich und zukunftsfähig? Wo liegen meine Chancen?

Und so kommen auf uns zusehends familiengeführte Traditionsunternehmen und mittelständische Betriebe unterschiedlichster Branchen aus dem Oldenburger Münsterland zu ebenso wie Vereine der Fußball- oder Volleyball-Bundesliga, Verbände wie der Deutsche Fußball-Bund, die Deutsche Eishockey-Liga oder der Leichtathletik-Verband. Zudem beraten wir NGOs und Institutionen aus der Umwelt- und Klimabranche wie atmosfair oder die Klima-Arena in Sinsheim. Sie alle eint das Ziel: zukunftsfähig zu bleiben.

Dabei sehen wir, etwa auch in unserer ehrenamtlichen Arbeit für die 2019 durch uns gegründete Initiative „Sports for Future": Die Dynamik, mit der sich das Thema entwickelt, ist enorm. Ob nun die TSG Hoffenheim, Werder Bremen, der VfL Osnabrück, Weltumsegler Boris Herrmann, diverse Nationalteams und Olympioniken, aber auch hiesige Vereine und Sparten wie der VfL Oythe, Grün-Weiß Mühlen, der Tennisclub Dinklage oder die RSG Lohne-Vechta – sie alle haben sich auf den Weg gemacht und bekennen sich zu einer nachhaltigeren Zukunftsausrichtung.

Redakteurin Barbara Wagner (2.v.r.) bei der Buchpräsentation „Starke Argumente“ des Landkreises Vechta.   

Proaktiv handeln

Empirische Studien haben längst gezeigt, dass Unternehmen, Institutionen, Vereine oder Verbände, die sich derartiger Fragen proaktiv annehmen, wesentlich widerstandsfähiger in Krisen und innovativer sind sowie langfristig am Markt erfolgreicher bleiben. Diejenigen, die zu lange im Status quo verharren oder Veränderungen gar bremsen, verlieren perspektivisch.

Konkret: Gelingt es vielleicht, mir durch CO2-neutrale Produkte einen Positionierungs- oder Wettbewerbsvorteil zu verschaffen? Kann ich als sozial engagiertes, faires Unternehmen heutige und zukünftige Fachkräfte sichern?

Erfülle ich das Lieferkettengesetz durch ein aktives, transparentes und verantwortliches Management? Oder bin ich gar in der Lage, tradierte Geschäftsmodelle, die Profite auf Kosten der Allgemeinheit und künftiger Generationen erzielen, durch einen gänzlich neuen Ansatz disruptiv (engl. to disrupt = unterbrechen bzw. stören) umzugestalten und Taktgeber der Veränderung einer Branche zu sein?

Präsentation der von Stefan Wagner (links) erarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategie „TSG ist Bewegung“ der TSG Hoffenheim zusammen mit Bundesminister Dr. Gerd Müller.   

Das Neue mitgestalten

Wenn sich das Spielfeld und die Spielregeln also verändern, kann ich mich wahlweise zieren, um das Alte zu bewahren, oder aber zum Spielgestalter des Neuen werden und im Idealfall auch den Rahmen mitbestimmen. Das übrigens macht auch viel mehr Spaß. Doch wie gehe ich dabei am besten vor?

Zunächst beginnen wir den Prozess strategisch und stellen Fragen wie: Was muss getan werden, um in fünf oder zehn Jahren (weiterhin) erfolgreich zu sein – und vor allem: Wie muss das geschehen? Welche Erwartungen werden an das Unternehmen gerichtet und von wem? Kommt man zu der Erkenntnis, dass sich alles im Einklang befindet: Herzlichen Glückwunsch, weitermachen! Lautet die Erkenntnis indes, dass Veränderungen anstehen, sollte man sich diesen stellen. Proaktiv möglichst.

Veränderungsprozesse im unternehmerischen Alltag sind oft kompliziert. Es müssen neue Kundenanforderungen antizipiert werden, Innovation und Mut auf der Tagesordnung stehen. Zugleich heißt es, auch mit internen Beharrungskräften umgehen zu können und denjenigen, die die Veränderung längst sehen, eine Tür zu öffnen. Das erscheint einem – zumal im Tagesgeschäft – zunächst sehr viel auf einmal. Es braucht eine klare Linie.

Stefan Wagner (rechts) moderiert den Stakeholder-Dialog zum Thema Nachhaltigkeit beim Niedersächsischen Fußballverband (NFV).   

Zusammenführen, verdichten, überführen

Für uns heißt das, all dies zusammenzuführen, zu verdichten und in einen für die jeweilige Organisation tragfähigen, strategischen Prozess zu überführen. Das dauert manchmal einige Jahre. So wie bei der TSG Hoffenheim. Die Arbeit betrifft jede Wertschöpfungsebene, die Marke, Kooperationen und vieles mehr. Mit der TSG sind wir im Zuge der Zukunftsstrategie „TSG ist Bewegung" beispielsweise eine Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eingegangen und haben eine eigene Textil- und Lifestyle-Marke („umoja", Swahili = Einheit) entwickelt, die nachhaltig und vollständig in Uganda produziert wird. Mit dem Major League Soccer Club FC Cincinnati und dem ghanaischen Erstligisten Accra Hearts of Oak hat die TSG im Oktober 2021 unter dem Motto „Drei Kontinente. Drei Clubs. Eine Mission." eine Partnerschaft besiegelt, bei der die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung im Fokus steht.

Bei anderen Kunden sind es auch schon mal Workshops, an deren Ende das Ergebnis steht, dass Vieles innerhalb des Unternehmens bereits auf einem guten Weg ist. Diesen Status quo dokumentieren wir dann über einen Nachhaltigkeitsbericht. Mitunter sind es auch nur kurze Impulse, die wir setzen und die dann von einem Mittelständler in der Region eigenständig aufgegriffen und umgesetzt werden.

Stefan Wagner (2. v. r.) beim Trikottausch für die TSG Hoffenheim mit dem Club Accra Hearts of Oak in Ghana. Hintergrund: die Partnerschaft „Drei Kontinente. Drei Vereine. Eine Mission.“.   

Erfolgreich in die Zukunft des OM

Alles, was dann folgt, ist kreativ und höchst individuell. Was die Prozesse gemein haben: Spaß, offene Türen für Gedanken, die viele bereits in sich getragen haben, erfrischende Dynamiken, ernsthafte Bekenntnisse zur eigenen Verantwortung und zu jener gegenüber nachfolgenden Generationen und der Umwelt.

Hier im Oldenburger Münsterland gibt es großartige Erfolgsgeschichten. Dieser Erfolg fußt auch darauf, früher einmal disruptiv gehandelt zu haben. Aus wenig ertragreichen Böden und schwierigen Voraussetzungen etwas gemacht zu haben. Hemdsärmelig, mutig, bodenständig, gemeinschaftlich.

Dieser unternehmerische Gestaltungswille ist hier nach wie vor enorm stark ausgeprägt. Viele haben sich deshalb mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit auch schon auf den Weg gemacht. Denn er ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch Ausdruck einer eigenen Haltung. Frei nach dem Motto des indischen Widerstandskämpfers Mahatma Ghandi: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt."

 


Kontakt:
Wagner GbR – Büro für CSR,
Marketing und Kommunikation
Wieferigs Hof 24
49439 Mühlen
Telefon 05492 417676
www.wagner-csr.de
stefan@wagner-csr.de
barbara@wagner-csr.de

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